Gesamtlösung für alle statt Spaltung!
Warnstreik bei Premium Aerotec Nordenham

Die IG Metall ruft die Beschäftigten von Premium Aerotec GmbH Nordenham zum Warnstreik auf.

7. Dezember 20217. 12. 2021


Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste, während der Tarifrunde 2021 in der Metall- und ElektroindustrieDaniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste, während der Tarifrunde 2021 in der Metall- und Elektroindustrie

Ein Flugzeug – Ein Team. Wir lassen uns nicht spalten.

Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste." Für uns ist klar: Es gibt nur eine Lösung, wenn die Zukunft aller Standorte und die Zukunft aller Beschäftigten über das Jahr 2025 hinaus gesichert ist. Das Management verliert immer mehr das Vertrauen der Beschäftigten und die bisherigen Zusagen sind einfach zu wenig.“

„Es geht nicht nur um eine unternehmerische Entscheidung. Es geht um die Zukunft der Luftfahrtindustrie in Deutschland,“ so Daniel Friedrich weiter. „Wenn die Geschäftsführung weiter die Eskalation sucht und kein Interesse an der Sicherheit der Arbeitsplätze und Standorte zeigt, sind wir dazu gezwungen, mit weiteren Warnstreiks Druck auszuüben, um für unsere Zukunft zu kämpfen.“

Arbeitgeberverhalten bleibt nicht Wirkungslos

Ab Donnerstag den 2.12.2021 wurden die Beschäftigten der PAG Nordenham zum Warnstreik aufgerufen. Damit wird eine klare Botschaft der Belegschaft gesendet, nämlich :  So nicht!

Nachdem der Arbeitgeber in den letzten Verhandlungen wieder zurückgerudert ist und die IG Metall die Verhandlungen unterbrochen hat ist der Frust in der Belegschaft groß. Kaum Verständnis zeigt man für das vorgehen des Managements.

Die Botschaft der Beschäftigten lautet:“Wir lassen uns nicht spalten“.

Kein Verhandlen auf Augenhöhe

Das Airbus Management  zeigt kein Interesse in der Auseinandersetzung eine Lösung für alle acht Standorte zu finden. In dem er von bereits vereinbarten Punkten abweicht und gemachte Zusagen wieder zurücknimmt treibt er die Eskalation voran. Das ist kein Verhandeln auf Augenhöhe!

Für uns ist klar: Es gibt nur eine Lösung, wenn die Zukunft aller Standorte und die Zukunft aller Beschäftigten über das Jahr 2025 hinaus gesichert ist.



Kampagnenbild zu den Tarifverhandlungen Airbus/PAG

 

Wo liegen die Kernkonflikte?

1. Absicherung der Workshare-Anteile bis 2035 für alle jetzigen Standorte der PAG und Airbus Operations
Der Arbeitgeber hat uns bisher nur Zusagen für die laufenden Programme bis 2025 in Aussicht gestellt, dies aber nicht für alle Standorte. Unsere Forderung bleibt eine gleichwertige Beteiligung an den Zukunftsprogrammen!

2. Detailparts – Standorte PAG Varel und Augsburg Werk IV
Unabhängig davon, ob es einen Investor gibt oder nicht, hält der Arbeitgeber an der Zerschlagung der PAG fest. Der Arbeitgeber will weiterhin den Verkauf der PAG-Standorte Varel und Augsburg Werk IV erzwingen. Bisher liegt kein Investorenkonzept vor. Damit bleiben die Fragen nach der Zukunftsperspektive offen. Der Arbeitgeber hält sich nicht an unsere Absprache, einen Plan zum Verbleib der nachhaltigen Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Standorte Varel und Augsburg IV in die ASA zu entwickeln. Erfolgt kein Verkauf, droht der Arbeitgeber mit hartem Personalabbau und gibt keine Zukunftsinvestitionen. Die mögliche Integration in die ASA soll erst nach Erfolg der Restrukturierung frühestens 2025 erfolgen. Somit werden die Belegschaften über eine lange Zeit in Unsicherheit und erpressbar gehalten.

3. ASA
Der Arbeitgeber zieht auf Biegen und Brechen die Spaltung voran und plant die Gründung der ASA zum 01. April 2022, die das Unternehmen Millionen kosten wird. In der ASA sollen bis 2025 massive Einsparungen stattfinden. Zudem kündigt der Arbeitgeber eine Verlagerung von bis zu 10 Prozent der ASA-Arbeitsanteile in „Billiglohnländer“ an. Es gibt keine Zusagen für die gleichwertige Teilhabe an den Flugzeugkonzepten für die nächste Flugzeuggeneration.

4. Airbus Operations
Das Management will keine Garantien für die Entwicklung und den Bau für das Flugzeug der Zukunft geben. Damit gibt es keine Beschäftigungsgarantie über 2025 bei der verbleibenden Airbus Operations hinaus. Die vom Arbeitgeber angekündigten Investitionen geht in die richtige Richtung, allerdings soll damit in erster Linie der anstehende Hochlauf der Single-Aisle-Produktion gesichert werden. Eine Festschreibung der jetzigen Arbeitsanteile für den New Single Aisle wird verweigert.

Bild mit Schriftzug PAG